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Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für Gründer von Station 17 und Meine Damen und Herren

Der Senator für Kultur und Medien, Dr. Carsten Brosda, hat die Auszeichnung überreicht

Foto: © Sascha Ornot

Kai Boysen und Thomas Cold gaben Ende der 80erJahre den Impuls für eine einzigartige und weit über Hamburg bekannte inklusive Kulturszene.


Es war als eine Art Experiment gedacht: eine Musikband, in der Menschen mit und ohne Behinderung zusammenspielen. Kai Boysen machte daraus die Band „Station 17“ mit mittlerweile elf produzierten Alben. Neben der Musikband gründete Thomas Cold 1998 das inklusive Theaterensemble „Meine Damen und Herren“. Zusammen mit weiteren Projekten bildete sich 2000 unter dem Namen „barner 16“ ein Netzwerk für professionelle Kulturproduktionen in den Bereichen Musik, Film und Video, Theater, Tanz und Performance sowie Bildende Kunst von Menschen mit und ohne Behinderung.
 

Als Teil von alsterarbeit im Verbund der Evangelischen Stiftung Alsterdorf professionalisierten sich die Bands mit den Jahren immer mehr und arbeiten mit bekannten  Musiker*innen und Musikern wie Andreas Dorau, Fettes Brot oder Michael Rother, einem der Kraftwerk-Gründer und weiteren namhaften Künstler*innen.
 

Von Anfang an arbeitete das Theaterkollektiv „Meine Dame und Herren“ mit unterschiedlichen namhaften Regisseurinnen und Regisseuren, Musikerinnen und Musikern sowie Tänzerinnen und Tänzern zusammen. Die Offenheit für verschiedenen Genres  Themen ist enorm. Gleich die die erste Produktion des „Sommernachtstraums“ auf Kampnagel wurde ein großer Erfolg und ging auf Tour. Dem Theaterensemble „Meine Damen und Herren“ wurde 2022 vom Fonds Darstellende Künste der „George-Tabori-Preis" verliehen.
 

Dr. Carsten Brosda betonte ihr „visionäres, künstlerisches und zutiefst humanistisches Engagement“, für das er sich ausdrücklich bedankte. „Kai Boysen und Thomas Cold sind zwei Visionäre, die mit ihrer Leidenschaft und ihrem Engagement für Inklusion, Musik und Theater eine Zukunft geschaffen haben, in der jeder einzelne Mensch zählt“.


„Die Zusammenarbeit von Künstlern in den vielfältigsten Bereichen wie Musik, Theater, Film, Tanz, Literatur ist beispielhaft. Die dahinterstehende Haltung hat einen Namen bekommen: Inklusion. Der künstlerische Prozess heißt heute inklusive Kulturarbeit. Es sind es aber die Künstler, mit und ohne Einschränkungen, die diesen Erfolg möglich gemacht haben, betont Kai Boysen.
 

Und Thomas Cold ergänzt: „Nebenbei den Beweis anzutreten, dass Menschen mit Behinderung sehr wohl künstlerisches, musikalisches, schauspielerisches Talent und Ausdrucksformen mitbringen und performatives Bühnenhandwerk erlernen und dieses dann auch professionell anwenden können, stellte eine besondere Herausforderung nicht nur im Kulturbetrieb dar. Diese Reise ist noch lange nicht zu Ende.“
 

Wir gratulieren unseren Kollegen sehr herzlich zur Auszeichnung und freuen uns mit ihnen über die tolle Anerkennung. 

 

Wer ein weng tiefer in die Geschichte von Station 17 eintauchen möchte, dem legen wir diesen Beitrag im Deutschlandfunk ans Herz. Und wie Meine Damen und Herren auf der Bühne performen, kann sich hier einen Überblick verschaffen.  

 

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